for fl, cl, bcl, trp, 2perc, E-guit, vl, db

comissioned by Carinthischer Sommer

World Premiere: 22 July 2016 Carinthischer Sommer, Ossiach, interpreter: Ensemble Phace

Year of composition: 2016

Duration: 15

 

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They are proliferating, searching, digging, writhing, spreading and never coming to a final standstill: Roots. But what do they mean? Are they beginning, reorientation or upheaval? Do they contain innumerable possibilities that can grow, develop and unfold under favorable conditions? Or are they the end of a process, extract and product of maturation? Roots have been the symbol and fate of man since the beginning of mankind. Where the root and with it the tree dies, man dies. Man takes influence, uses knowledge and tools, intervenes, changes. I interweave these thoughts multidimensionally into a conglomeration of ensemble sounds and percussively enriched elements of tool sounds. The music is uprooted in the course of the piece to take root again, sounds are formed back and controlled controlled out of control. In the composition of "roots" I let myself be put into this ideational stream and proliferate my musical language. Like roots, the thoughts spread in my brain, permeating from pure notions to actively heard, for I expanded them by trying to experience my sounds and abstracting them from my inner ear to the outside. Roots are as unpredictable as the sounds of this music: they walk the ridge between barely perceptible and unbearably loud.

Sie wuchern, suchen, wühlen, winden sich, breiten sich aus und kommen nie zum endgültigen Stillstand: Wurzeln. Was aber bedeuten sie? Sind sie Anfang, Neuorientierung oder Umbruch? Bergen sie unzählige Möglichkeiten in sich, die unter günstigen Bedingungen wachsen, sich entwickeln und entfalten können? Oder sind sie Ende eines Prozesses, Extrakt und Produkt der Reifung? Seit Anbeginn der Menschheit sind Wurzeln Symbol und Schicksal des Menschen. Wo die Wurzel und mit ihr der Baum stirbt, stirbt der Mensch. Der Mensch nimmt darauf Einfluss, nutzt Wissen und Werkzeuge, greift ein, verändert. Ich verwebe diese Gedanken multidimensional in ein Konglomerat aus Ensembleklängen und perkussiv angereicherten Elementen von Werkzeugklängen. Die Musik wird im Verlauf des Stücks entwurzelt, um wiederum Wurzeln zu schlagen, Klänge bilden sich zurück und geraten kontrolliert außer Kontrolle. Bei der Komposition von „wurzeln“ ließ ich mich in diesen ideellen Strom versetzen und meine musikalische Sprache wuchern. Wie Wurzeln breiteten sich die Gedanken in meinem Gehirn aus, permutierten von reinen Vorstellungen zu aktiv Gehörtem, denn ich erweiterte sie, indem ich meine Klänge zu erleben versuchte und sie abstrakt von meinem inneren Ohr nach außen transportierte. Wurzeln sind ebenso unberechenbar wie die Klänge dieser Musik: Sie wandern am Grat zwischen kaum Wahrnehmbarem und unerträglich Lautstarkem.